Es ist in der Berliner Gastroszene eher ungewöhnlich: Im Kaffeehaus „Ben Rahim“ gibt es für Gäste so einige Einschränkungen. Der Inhaber lehnt die Zahlung mit Bargeld komplett ab und akzeptiert nur Karten. Außerdem gibt es keinen Zucker zum Kaffee und Trinkgeld ist auch unerwünscht. Der Berliner KURIER hat das Café mit den Eigenarten in Mitte besucht und ist auf recht unterschiedliche Reaktionen gestoßen.
„Wenn ich keinen Zucker mehr zu meinem Kaffee bekomme, werde ich nicht wiederkommen“, sagt Dieter Dollacker (50). Er sei seit Jahren Stammgast und würde sich nun ein anderes Café suchen, in dem er seinen Kaffee süßen kann.
Inhaber Wissem Ben Rahim (34) weiß, dass sein Konzept nicht jedem passt. „Wir respektieren andere Meinungen und Bedürfnisse und akzeptieren, wenn jemand deshalb nicht mehr kommen mag“, sagt er. Sie seien ein moderner Coffee-Shop und wollten einzigartige Kaffeekultur vermitteln. Dazu zählten auch die neuen Bedingungen seit 1. Oktober.
Bezahlen nur mit Karte
Bereits am Eingang wird der Gast in englischer Sprache darauf hingewiesen, dass die Ressourcen des Personals wertvoll sind und deshalb nur Kartenzahlungen erwünscht sind, damit sich die Mitarbeiter auf großartigen Kaffee und ihre Kunden konzentrieren können und keine Zeit mit Bargeldzählen verschwenden müssen. Auch Trinkgelder sind tabu.
Orientalische Spezialitäten in den Hackeschen Höfen
Aber warum ein Zuckerverzicht? „Wir verkaufen hochwertigen Kaffee und wollen nicht, dass sein Geschmack durch Zucker verfälscht wird“, so Ben Rahim. Er zog vor acht Jahren aus seiner Heimatstadt Tunis nach Berlin und eröffnete drei Jahre später einen Coffee-Shop mit orientalischen Spezialitäten in den Hackeschen Höfen. Seine Kaffeesorten mit arabischer Note werden von einem Barista frisch aufbereitet.
Sein neues Konzept stößt auch auf Befürworter. „Ich finde es toll, dass er so klar ist und umsetzt, was ihm gefällt. Ich bin schon lange Kundin und der Kaffee schmeckt mir sehr gut“, sagt Helen Gibson (36).
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